Google, ernsthaft? Da haben wir alle Hände voll mit der Corona-Krise zu tun und dann spielst du mal eben so ein weiteres Google Core Update im Mai aus, nur um alle Serps mal eben so völlig auf den Kopf zu stellen? Merci vielmals!
Tja, wer gehofft hat, Google gönnt uns SEOs mal eine Corona-Verschnaufpause wurde mit dem Google Core Update im Mai schnell eines Besseren belehrt. Massive Rankingverluste und völlig neue Konkurrenten inklusive. Kein anderes Google Update der letzten Monate hat die Serps so durchgewürfelt wie die letzte Iteration – und zwar branchen- und sprachübergreifend.
Rund zwei Monate später ist es Zeit für die erste Analyse. Wer sind die Gewinner, wer die Verlierer? Wie lauten die wichtigsten Erkenntnisse des letzten Roll-outs? Mit unseren Insights zum Google Core Update im Mai 2020 zeigen wir euch, wie ihr von den Veränderungen profitieren und euer Suchmaschinenmarketing zukunftssicher ausrichten könnt. Denn jetzt gilt es keine Zeit zu verlieren, das nächste Google Update kommt.
Google Core Update – von Marktverschiebungen & Wechselwirkungen
Aber first things first. Bevor wir uns an die Insights machen, muss erstmal verstanden werden, wobei es beim Google Core Update im „Kern“ (ihr versteht…) überhaupt geht. Bei diesem Google Update handelt es sich um eine grundlegende Veränderung am Kern-Algorithmus von Google. Verliert eure Domain im Zuge eines Core Updates wichtige Rankingpositionen und Traffic, kann man hier nicht von einer Abstrafung reden – auch wenn es sich so anfühlt.
Die negative Veränderung, die ihr durch das Roll-out von Core hinnehmen müsst, versteht sich allein als Wechselwirkung der inzwischen nun besseren Bewertung eurer Keyword Mitbewerber in eurem definierten Marktumfeld. Ihr habt nicht unbedingt etwas falsch gemacht, euer Mitbewerber aber etwas besser – findet zumindest das Google Core Update.
Für die Bewertung eurer Inhalte werden gemäss Google Core Update übrigens mehrere Faktoren zur Prüfung herangezogen:
- Die Texte
- Die semantische Auszeichnung im HTML-Quellcode
- Interne und externe Verlinkungen
- Nutzung strukturierter Daten
- User Experience
Eine weitere Grundlage auf der Google seinen Algorithmus zu verbessern versucht, ist E-A-T (Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness). Die Verbesserung eures E-A-T-Scores ist also der Schlüssel zu den Top Rankings.
Schaut man sich übrigens die Zeitabstände der vergangenen Google Updates an, so sieht es ganz danach aus, als ob unser Freund 2020 noch eine weitere Core Update Iteration ausspielt. Das ist wichtig für euch, weil das der Stichtag für eure nächste Neubewertung wird. Und mit jedem Google Update steigert sich das Anspruchsniveau für die Serps. Also machen wir uns an die Arbeit!
# Google & Links = Love
Zu den ganz großen Google Core Update Gewinnern stehen Seiten mit richtig starken Linkprofilen und einer Vielzahl autoritärer Links – und zwar branchenübergreifend. Besonders starke Signale gingen ausserdem von Seiten aus, die verstärkt auf Tiered Linkbuilding setzen. Anstatt weiterhin Seiten nur zum Zweck einseitiger Backlinks zu erstellen, versucht Gastbeiträge auf Seiten mit hoher Autorität (E-A-T Stichwort: Authoritativeness) zu nutzen, um auf einen anderen von euch verfassten Gastbeitrag in derselben Nische zurückzuverlinken. Häh? Versuchen wir es so:
- Rang 1: Links zu eurer Website
- Rang 2: Links zu den Seiten, die eure Rank-1-Links enthalten
- Rang 3: Links zu den Seiten, die eure Links des Rank 2 enthalten
# Autorität macht sich bezahlt
Schaut euch bei eurem SEO- oder Analysemodul mal die Rankingveränderungen grosser Schweizer Autoriätsseiten wie migros.ch und coop.ch an. Sie gehen beispielsweise als klare Gewinner aus dem Google Core Update im Mai 2020 hervor. Ein Fakt, der sich klar mit dem Insight Nr. 1 deckt. Aufgrund ihres hohen Bekanntheitsgrades erhalten solche Seiten laufend starke organische Backlinks – und damit ein Sternchen von Google im Hausaufgabenheftchen.
#Redirects – aber bitte nur astrein
Bei der Beobachtung mehrerer Projekte fiel auf, dass Expired Domains und Redirects eine grössere aber sehr stark differenzierte Rolle bei der Bewertung durch das Google Core Update im Mai 2020 gespielt haben. Je sauberer Redirects angelegt worden sind, desto höher ist die Chance auf bessere Google Rankings. Unsaubere Linktechniken, missachte Ankertext-Verhältnisse sowie verlinkte Unterseiten, denen es an thematischem Zusammenhang mangelten, haben das Nachsehen. Klingt also nach einem Frühlingsputzs für eure Expired Domains und Redirects.
#Rankingfaktor Suchintention
Eines der ganz grossen SEO Themen lautet User Experience. Soweit so klar. Wie wichtig Google das Thema tatsächlich ist, zeigt die Stärkung des Faktors der Suchintention durch das Google Core Update im Mai. Unterseiten, die die Suchintention des Users optimal befriedigt haben und dementsprechend hohe Klick- und niedrige Absprungraten liefern, gingen aus dem Google Core Update eindeutig gestärkt hervor. Was man machen kann? Kleine Kostprobe:
- Fragen beantworten und Texte danach auf eure Besucher ausrichten. Wonach sucht der User? Was sind seine Herausforderungen? Welchen Lösungsweg erwartet er und wie könnt ihr konkret Hilfe leisten?
- Ein Beitrag pro Suchabsicht und Fokus auf ein Thema, anstatt auf einer Seite ein gesamtes Keyword-Set zu bedienen.
- Nicht zu lange aufhalten und Monate an Inhalte feilen. Stattdessen Inhalte ständig beobachten und optimieren. So geht Performance Marketing!
#Affiliate – das ungeliebte Stiefkind des E-Commerce
Beim Kampf um die starken Money-Keywords im transaktionalen oder kommerziellen Bereich hatten Affiliate-Inhalte schon immer das Nachsehen gegenüber Onlineshops. Das Google Core Update im Mai 2020 hat diese Stiefkind-Beziehung nochmals verdeutlicht. Während Affiliates wieder durch das Google Update herbe Rankingverluste hinnehmen mussten, freut sich das klassische E-Commerce über ein paar Extraplätze. Warum? Ganz einfach. Onlineshops treffen die Suchintention (ha, da ist sie schon wieder!) einfach zielgenauer und befriedigen die Kaufabsicht des Users unmittelbar. Eine Alternative für Affiliate-Seiten könnte der Fokus auf informative statt auf kommerzielle Keyword-Sets sein.
#Big is beautiful
Hand aufs Herz. Euer Content könnte hier und da noch etwas dichter sein und über mehr Informationstiefe verfügen? Dann habt ihr bestimmt das Google Core Update im Mai 2020 zu spüren bekommen, oder? Insbesondere Unterseiten, deren Content – sagen wir mal, etwas dünn ist – und solche deren minderwertige Textqualität nicht über starke Links abfedern konnten, haben ziemlich starke Rakingverluste hinnehmen müssen. Daher unsere eindringliche Bitte. Verzichtet wo es nur geht auf Thin Content und überprüft jede Unterseite auf ihre Daseinsberechtigung. Keine Seite ist immer noch besser als ein sterbender Content-Schwarm. Allein das Löschen solchen dünnen Contents kann beim nächsten Google Core Update Roll-out schon zu einem Anstieg führen. Aber die Königsdisziplin lautet natürlich: Informativen und unterhaltsamen Content auf Expertenniveau zu kreieren.
Nutzerverhalten checken und E-A-T-Score hochschrauben
Berücksichtigt ihr diese ersten Insights zum Google Update im Mai 2020 könnt ihr es schaffen, das Google bis zum Roll-out des nächsten Updates das Vertrauen in eure Domain zurückgewinnt. Also erhebt – wenn noch nicht geschehen – alle wichtigen Softkennzahlen über das Nutzerverhalten pro URL, um euren schwächsten Seiten auf die Schliche zu kommen und genau dort an eurem E-A-T-Score zu schrauben. Natürlich immer nur in eine Richtung. Nach oben!
[…] Consultant?“ oder „warum UI Design“. Bedeutet: Obwohl Google regelmässig saftige Core-Updates ins Rennen schickt, die sich um nichts anderes als das Nutzererlebnis (= User Experience) drehen, […]