Welche Vorteile von künstlicher Intelligenz gibt es im Marketing, deiner Meinung nach?
KI bringt ins Marketing, was dort oft am meisten fehlt: Zeit fürs Wesentliche.
Sie steigert Effizienz, reduziert Kosten und unterstützt bei Analyse, Ideenfindung und Personalisierung. Gleichzeitig übernimmt sie viele der zeitraubenden Routineaufgaben – von Meetingzusammenfassungen bis zur Erstellung von Präsentationen – und arbeitet dabei zuverlässig und skalierbar rund um die Uhr.
Was meinst du, welche Anwendungsbeispiele für KI im Marketing gibt es?
Die Einsatzmöglichkeiten sind im Marketing fast grenzenlos. Überall dort, wo Zeit, Kreativität oder Daten eine Rolle spielen, kann KI unterstützen. Besonders deutlich zeigt sich das bei der Contentproduktion: Texte, Visuals oder Videos lassen sich heute in kürzester Zeit planen, erstellen und skalieren. Das spart nicht nur Ressourcen, sondern eröffnet auch neue kreative Spielräume.
Spannend finde ich auch den Bereich der Ideenfindung: wenn Menschen mit Maschinen zusammenarbeiten, entstehen oft unerwartet frische Ansätze. Ebenso wichtig ist die Analyse: KI erkennt Muster und Trends in Kampagnen- oder Webdaten viel schneller, als es manuell möglich wäre.
Dazu kommt die schnelle Visualisierung von Konzepten und eine deutlich effizientere Marktforschung, die in kurzer Zeit liefert, wofür man früher Wochen gebraucht hat.
Kurz gesagt: KI ist längst kein Tool mehr, sondern ein echter Partner im ganzen Arbeitsprozess von der Ideenfindung über die Umsetzung bis zur Auswertung.
Nutzt du selber bereits KI in deinem beruflichen Alltag? Wenn ja, welche Tools?
Ja, natürlich. Ich arbeite täglich mit den gängigen Large Language Models, vor allem mit ChatGPT und verschiedenen GPTs, sowie mit Midjourney für Bildgenerierung. Daneben nutze ich regelmässig Gemini 2.5 Flash Image (Nano Banana) und Kling – je nach Projekt oder Anwendungsfall. Glücklicherweise werden viele neue Bild-Modelle inzwischen direkt in bestehende Plattformen wie zum Beispiel Freepik, Krea und Weavy integriert, sodass man nicht für jedes Tool ein zusätzliches Abo braucht. Sehr gerne nutze ich auch Notebook LM, um mich schnell in ein Thema einzuarbeiten.
Auch in vielen klassischen Anwendungen fliesst immer mehr KI ein und reduziert den Aufwand merklich – meine Favoriten sind hier Canva, Adobe Lightroom und Notion.
Ich teste auch immer wieder neue Anwendungen, versuche dabei aber die Balance zu halten zwischen Neugier und Fokus – also nicht jedem Hype hinterherzurennen, sondern offen zu bleiben für echte Fortschritte.
Wie sieht dein eigenes Angebot aus? Für wen ist das?
Mein Angebot verbindet zwei meiner Leidenschaften: strategisches Marketing und kreative Bildgestaltung. Als analytisch denkende Betriebswirtschafterin unterstütze ich kleine und mittlere Unternehmen, ihr digitales Marketing auf ein solides Fundament zu stellen – mit einer Strategie, die wirkt, statt Budget in kurzlebige Trends zu investieren.
Gleichzeitig bringe ich meine kreative Seite als Fotografin und KI-Trainerin ein. Ich biete massgeschneiderte KI-Bildtrainings für Unternehmen an – meist für Marketing- oder Designteams, die lernen möchten, KI gezielt und effizient im visuellen Bereich einzusetzen.
Für Einzelpersonen und Solopreneurs gibt es zusätzlich praxisnahe Kurse, in denen sie lernen, wie sie mit Tools wie Midjourney überzeugende Ergebnisse erzielen – ein Skill, der mittlerweile auch in vielen Stellenprofilen gefragt ist.
Wo siehst du die Begrenzungen von KI?
Die Entwicklung ist rasant, und dort, wo KI heute noch an ihre Grenzen stösst, wird sie morgen ganz selbstverständlich eingesetzt werden. Die grösste Begrenzung liegt im Moment weniger in der Technologie, sondern bei uns Menschen. Wir müssen erst lernen, bewusst und verantwortungsvoll mit KI umzugehen und zu verstehen, wann der Einsatz sinnvoll ist und wann es besser ist, eine Aufgabe selbst zu lösen.
KI kann uns vieles abnehmen, aber wenn wir zu viel auslagern, verlernen wir, selbst zu denken, zu formulieren oder kreativ zu sein. Genau das sind jedoch die Fähigkeiten, die uns als Menschen auszeichnen. Ich sehe darin auch eine gewisse Gefahr: Wer alles nur mit KI erledigt, kann einfacher durch KI ersetzt werden.
Was denkst du persönlich, wo geht die Reise hin?
Da ich mich auf KI-Bildgenerierung konzentriere und deshalb viel mit Kreativen zu tun habe, kommen neuerdings oft Fragen auf, ob es denn in Zukunft Kreative überhaupt noch braucht oder ob KI alles per Knopfdruck erledigt.
Meine Antwort ist klar: Mehr denn je!
Je stärker KI zum Standard wird, desto wichtiger werden menschliche Erfahrung, Geschmack und Qualitätsbewusstsein. Diese Werte sind nicht automatisierbar. Die besten Ergebnisse entstehen dann, wenn Menschen ihre Intuition, ihr ästhetisches Empfinden und ihr Wissen gezielt mit den Möglichkeiten der KI kombinieren. Ich bin überzeugt: Das Marketing der Zukunft wird nicht „menschlich oder künstlich“ sein – sondern menschlich mit KI.
Über Monika Liechti
Monika Liechti ist Digital-Marketing-Expertin, Fotografin und KI-Trainerin.
Als Betriebsökonomin mit über 25 Jahren Erfahrung im Marketing grosser Unternehmen – davon mehrere Jahre in leitender Funktion – verbindet sie Strategie, Kreativität und eine ausgeprägte Affinität zu Technologie. Seit 2014 ist sie zudem als freiberufliche Business-Fotografin tätig.
Heute unterstützt sie kleine und mittlere Unternehmen dabei, ihr Marketing datenbasiert, effektiv und zukunftsorientiert zu gestalten. In ihren KI-Trainings zeigt sie Teams, wie sie künstliche Intelligenz gezielt und kreativ einsetzen, um ihre Marken sichtbar und unverwechselbar zu machen – mit dem klaren Anspruch, Technologie so zu nutzen, dass sie den Menschen stärkt, nicht verdrängt.
